Negativtrend bei deutschen Aktien nach aktuellen Daten vom US-Arbeitsmarkt
Den heutigen Handelstag und dabei auch den gesamten Wochenausklang dürften die aktuellen Daten des us-amerikanischen Arbeitsmarktes den meisten Anlegern gründlich verdorben haben, denn die anfangs doch recht positiv klingenden Zahlen wurden durch den Rückgang der Stundenlöhne überschattet, so dass doch offenbar alles beim schönen Schein blieb. Somit schloss der DAX den heutigen Freitag bei 9648,50 Einheiten ab, was einen Fall von 1,92 Prozent bedeutet. Der Wochenrückblick verzeichnet also ein Minus von 1,19 Prozent, wobei schlimmere Prognosen eigentlich nur durch die letzte Kurserholung vom vergangenen Donnerstag verhindert wurde.
Was verzeichnen die anderen Indexe?
Aber auch die meisten anderen Indexe in Deutschland und Europa blieben von der amerikanischen Entwicklung nicht unberührt. So schloss zum Beispiel der Mdax als Index für mittelgroße Werte um etwa 0,30 Prozent tiefer. Aber auch der Technologie-Index TecDax musste mit einem Verlust von 0,25 Prozent bei 1408,21 Einheiten schließen.
Was besagen die aktuellen Entwicklungen auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt?
Ganz zu verstehen ist der Hype an den Börsen in Hinblick auf die amerikanische Arbeitsmarktentwicklung eigentlich nicht, denn die etwas niedrigeren Stundenlöhne sind letzten Endes das einzige – wirklich negative – Merkmal, das sich aktuell verzeichnen lässt. So ging die Erwerbslosigkeit in Amerika bereits im Dezember relativ stark zurück, wobei wesentlich mehr Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden konnten, als ursprünglich angenommen. Das dies natürlich seinen Preis hat, ist selbstverständlich logisch, wobei ja schließlich niemand gezwungen wird, zu einem bestimmten Gehalt zu arbeiten und dies auf freiwilliger Basis geschieht.
Welche Entwicklungen könnten also wirklich die Börsen beeinflussen? – EZB
Wesentlich größeren Einfluss als der in Deutschland beschuldigte amerikanische Arbeitsmarkt, könnte dabei eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg auf die Entwicklung an deutschen und europäischen Börsen haben. So wurden verschiedene – teilweise widersprüchliche – Informationen über das Kaufprogramm von Staatsanleihen durch die EZB laut, wobei es hier vor allem um die Ausgestaltung des Konzepts und um die Höhe der Anleihen selbst ging. Das solche Informationen die Entwicklungen an europäischen Börsen weitgehend stärker beeinflussen als der amerikanische Arbwitsmarkt ist selbstverständlich. Immerhin geht es hier gemäß Insiderinformationen um ein Investitionsvolumen von insgesamt etwa 500 Milliarden Euro, wobei hier aber auch einige Händler enttäuscht sind, denn diese rechneten mit einem weitaus höheren Volumen an Investitionen durch die EZB. Trotzdem steht das reale Investitionsvolumen der EZB nach wie vor offiziell nicht fest, denn eine Bestätigung der Informationen durch die EZB liegt wohl auch der Nachrichtenagentur Bloomberg nach wie vor nicht vor. Somit bleibt weiter abzuwarten, wie sich die EZB entscheiden wird und welche Investitionen dann wirklich getätigt werden.