Griechenland blockiert Anleger in Europa
Auch in der aktuellen Handelswoche wird der Streit um griechische Schulden das Wohl oder Wehe der europäischen Börsen massiv beeinflussen, wobei gerade dieser Aspekt schon am heutigen Handelstag für massive Zurückhaltung an den diversen Aktienmärkten gesorgt hat. So verliefen auch die Entwicklungen der Indizes eher verhalten, so dass auch der DAX nicht an seinem Rekordhoch festhalten konnte und heute etwa 0,4 Prozent niedriger bei einem Wert von 10.923,23 Einheiten schloss. Hier mussten Anleger also einen großen Teil der Gewinne aus der Vorwoche wieder abgeben. Ebenfalls ein Verlust von 0,4 Prozent wurde auch beim EuroStoxx50 erzielt.
Geringe Umsätze weltweit
Trotzdem sollte aber auch bedacht werden, dass die Umsätze heute ohnehin gringer waren, denn die Weltleitbörse in New York hatte heute einen handelsfreien Tag auf Grund eines Feiertages. Darüber hinaus fehlten gerade in Deutschland zahlreiche Investoren wegen des Rosenmontags, so das auch hier eher mit einer verhaltenen Aktivität gearbeitet wurde. Das bedeutete aber auch, dass der DAX heute nur einen Umsatz von 2,4 Mrd. Euro erzielen konnte, wobei es sich um einen sehr schwachen Tag für den deutschen Leitindex handelte, denn so gering waren die Umsätze gerade einmal zum Jahreswechsel. Große Erwartungen wurden heute zumindest nirgends erfüllt.
Griechische Schwierigkeiten wirken blockierend
Kern des Konflikts um Griechenland und damit auch die Ursache der Schwierigkeiten ist im wesentlichen die Ablehnung der Reformauflagen. Trotzdem ist Athen aber auf weitere Milliarden an unterstützenden Finanzmitteln – um das Kind vorsichtig beim Namen zu nennen – angewiesen, denn das letzte Hilfsprogramm endet schon im November und eine Unabhängigkeit von weiteren Investoren ist in Griechenland trotz vollmundiger Wahlversprechen und Ideen einfach nicht in Sicht. Somit fiel der Leitindex der Athener Börse wieder einmal um satte 3,8 Prozent, wobei sich der Euro trotz aller Diskussionen bei einem Gegenwert von etwa 1,14 Dollar einpendeln konnte.Somit schauen alle mehr oder weniger betroffenen Anleger, Experten und Analysten nun natürlich wie gebannt nach Brüssel und erwarten das Ergebnis des aktuellen Treffens der europäischen Finanzminister. Allerdings sollte hier niemand seine Erwartungen zu hoch ansetzen, denn es ist sehr wahrscheinlich, das dieses Treffen unter Umständen vollkommen ergebnislos verlaufen wird und es immer noch keine festen Aussagen in Bezug auf Griechenland geben wird. Auch dies könnte nun natürlich eine weitere Berg-und-Tal-Bahn-Fahrt für die verschiedenen europäische Indizes bedeuten, es muss aber nicht so kommen, denn eines steht auf jeden Fall fest: Auch ein möglicher so genannter Grexit, wie der mögliche Austritt von Griechenland aus der Eurozone bezeichnet wird, hat für zahlreiche Anleger seinen anfänglichen Schrecken verloren. Immerhin hätte solch ein Ereignis zumindest den Vorteil einer gewissen Handlungssicherheit, die momentan aber ebenfalls nicht wirklich erwartet werden kann, so das Theorien und mögliche Pressemeldungen lediglich auf Spekulationen beruhen und gegenwärtig nicht zu sehr gewichtet werden sollten.